Crowdfunding Yun House – für die Fortsetzung der Konzertreihe „Diversity in Harmony“ im Yun-Haus Berlin
Die Jahresversammlung unserer Mitglieder findet voraussichtlich am Sonntag, 3. Nov. 2024, 11 Uhr in Berlin statt (UdK, Fasanenstr., R. 208).
Die Reihe „Diversity in Harmony“ im Yun-Haus Berlin wird unterstützt vom Kulturamt Spandau, Fonds Dezentrale Kulturarbeit, von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), von der GEMA-Stiftung und der Stiftung Preußische Seehandlung (Konzert 6). Voranmeldung per Mail erbeten (). Eintritt frei, Spenden willkommen.
Weitere Termine: 29. September 2024 (17 Uhr), 13. Oktober 2024 (16 Uhr), 17. November 2024 (siehe: Unsere nächste Veranstaltung)
Rückblick Diversity in Harmony 6: Sonntag, 30. Juni 2024, 17 Uhr – Live-Stream XX Diversity in Harmony 5: Sonntag, 26. Mai 2024, 17 Uhr – Live-Stream XIX Diversity in Harmony 4: Sonntag, 20. Mai 2024, 17 Uhr – Live Stream XVIII
Yun-Haus Berlin, Sakrower Kirchweg 47, 14089 Berlin: Chinesisches Zimmer, Scores: Ausstellung zu Yun’s „Riul“ und zum Klaviertrio Art: Zeichungen von G. F. Ris
Rückblick: Kladower Forum, Kladower Damm 387, 14089 Berlin Freitag, 24. Mai 2024, 18 bis 20 Uhr
Isang Yun – sein Weg, seine Musik
Das Besondere der Musik Isang Yuns ist der „lange Ton“, der melodische Klangstrom, der immer in Bewegung ist und ein Ziel kennt. Dieses generöse melodische Fließen erzeugte Yun aus der Tradition der altkoreanischen Musik, deren Eigenschaften er erkannte und überformte, zwölftönig und vielstimmig verfremdete. Bei der Veranstaltung im Kladower Forum soll ein Eindruck von dieser Musik vermittelt werden, ihrer Kraft und Philosophie. Zu sprechen sein wird aber auch von der Biografie Isang Yuns, der 1917 im Süden Koreas geboren wurde und 1995 in Berlin-Spandau gestorben ist. Yun war 1957 nach Berlin gekommen, um noch einmal von vorn anzufangen und die europäische Musik und ihre neuesten Entwicklungen zu studieren. Yun blieb in Deutschland, lebte (in Berlin, Krefeld, Freiburg, Köln und) dauerhaft ab 1964 in Berlin, seit 1966 in Spandau und seit 1971 am Sakrower Kirchweg in Kladow. Sein Haus wurde 2008 Eigentum einer in Seoul ansässigen Stiftung und wird von der Internationalen Isang Yun Gesellschaft, Berlin, belebt. Bei dem Yun-Abend im Kladower Forum wird Walter-Wolfgang Sparrer erzählen. Mit Xiangchen Ji (Flöte), Adele Bitter (Violoncello) und Holger Groschopp (Klavier).
Unser Videokanal: In Notenbild und Ton finden Sie hier u. a. eine Aufzeichnung der Images, eines Konzertmitschnitts vom 5. Nov. 1997, neu auch das Duo für Viola und Klavier (1976) sowie Contemplation für zwei Violen (1988) sowie die seinerzeit spektakuläre Symphonie I mit allen vier Sätzen (1982/(83).
Unsere Konzertreihe „Diversity in Harmony“ im Yun-Haus Berlin wird unterstützt vom Kulturamt Spandau, Fonds Dezentrale Kulturarbeit, von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), von der GEMA-Stiftung und der Striftung Preußische Seehandlung (Konzert 6). Voranmeldung erbeten. Entritt frei, Spenden erwünscht.
Ausstellungen im Chinesischen Zimmer: Scores: Ausstellung zu Yun’s „Riul“ für Klarinette und Klavier (1963) Art: Zeichnungen G. F. Ris
8 Yun‐Haus Berlin, Sakrower Kirchweg 47 („Diversity in Harmony 8“) Sonntag, 29. September 2024, 17 Uhr – Live-Stream XXI
Lieder ohne Worte: Mozart – Yun – Hosokawa – Rayeva
Olga Rayeva: Sense (Empfindung) für Streichquartett (2004) Isang Yun: Quintett für Klarinette und Streichquartett Nr. 1 (1984) Toshio Hosokawa: Threnody – to the victims of Tohoku Earthquake 3.11 für Viola solo (2011) W. A. Mozart: Larghetto aus: Quintett für Klarinette und Streichquartett A‐Dur KV 581 (1789)
Stephan Mörth (Klarinette), Byol Kang (Violine), Clemens Linder (Violine), Annemarie Moorcroft (Viola), Mischa Meyer (Violoncello)
Mit Sense (Empfindung) schrieb Olga Rayeva ein Werk aus der Stille, das in die Stille zurückkehrt. Yuns lyrisches Klarinettenquintett I (1984), ein „Lied ohne Worte“ (Yun), läutete eine neue Schaffensphase ein. Es wird dem langsamen Satz von Mozarts Klarinettenquintett (1789) gegenübergestellt. Zwischen diesen „Klassikern“ steht Toshio Hosokawas Threnody in Erinnerung an die Opfer der Erdbeben in Japan.
9 Yun‐Haus Berlin, Sakrower Kirchweg 47 („Diversity in Harmony 9“) Sonntag, 13. Oktober 2024, 16 Uhr – Live-Stream XXII
Vögelchen – Vogel
Jessie Montgomery: Peace für Violine und Klavier (2021) Isang Yun: Das Vögelchen (aus Li‐Na im Garten, 1985) Franz Schubert: Fantasie C‐Dur für Violine und Klavier, D. 934 (1827) Robert Schumann: Eintritt (I.), Verrufene Stelle (IV.) und Vogel als Prophet (VII.) aus den Waldszenen op. 82 (1848/49) Isang Yun: Sonate für Violine und Klavier (1991, Druckfassung)
Yezu Woo (Violine), Tomoki Park (Klavier)
Die „Fantasie“ genannte große Sonate von Franz Schubert enthält einen Variationen‐Satz auf Schuberts Lied „Sei mir gegrüßt, sei mir geküsst!“, dessen Text von Friedrich Rückert stammt. Yuns Miniatur „Das Vögelchen“ und Schuberts große „Fantasie“ sind vitale, weltzugewandte Werke, bei Schubert nicht ohne Liebesschmerz. Zur Schattenseite führt uns die zweite Programm‐Hälfte: Schumanns „Verrufene Stelle“ (nach einem Text von Friedrich Hebbel) und „Vogel als Prophet“ sind Todesboten. Yuns späte Violinsonate mündet in die Stille eines scheinbar jenseitigen Raums. Sie erklingt diesmal in der Druckfassung, deren Klavierpart von der ursprünglichen Fassung erheblich abweicht. – Die Komponistin und Geigerin Jessie Montgomery lebt und wirkt in New York, wo sie an Manhattan’s Lower East Side aufwuchs; sie wurde u. a. mit dem Leonard Bernstein Award der ASCAP Foundation ausgezeichnet.
10 Yun‐Haus Berlin, Sakrower Kirchweg 47 („Diversity in Harmony 10“) Sonntag, 17. November 2024, 16 Uhr. – Live-Stream XXIII
Yun & Weggefährten
Younghi Pagh-Paan: Fanfarella für Violine solo (2018) Martin Jaggi (*1978): Gharra für Streichquartett (2012) Klaus Huber: Intarsimile für Violine solo [(Egidius Streiff)] Erwin Koch-Raphael: „ … pour ne plus penser au désert“ für Streichquartett (2020) – Uraufführung Isang Yun: Streichquartett III (1959; rev. 1961)
Eintritt frei, Spenden erbeten. Yun-Haus Berlin, Sakrower Kirchweg 47, 14089 Berlin Scores: exhibition on Yun’s “Riul” (1968) Art: exhibition
Rückblick: Yun-Haus Berlin-Kladow, Sakrower Kirchweg 47, 14089 Berlin Diversity in Harmony 6: Sonntag, 30. Juni 2024, 17 Uhr – Live-Stream XX Debussy – Yun – Joyce. Werke von Lotta Wennäkoski, Claude Debussy, Isang Yun und James Joyce (Rezitationen aus Finnegans Wake): Mischa Meyer (Violoncello), Sivan Magen (Harfe), Oliver Siebeck (Sprecher)
Diversity in Harmony 5: Sonntag, 24. Mai 2024, 17 Uhr. – Live-Stream XIX Stein – Blüte. Tchemberdji – Yun – Ravel Artenius-Trio: Mika Yonezawa (Violine), Kleif Carnarius (Violoncello), Katia Tchemberdji (Klavier)
Diversity in Harmony 4: Sonderkonzert Pfingstmontag, 20. Mai 2024, 17 Uhr – Live Stream XVIII Berg – Schönberg – Helgeson – Yun Mingzhe Wang (Klarinette), Nikolaus Schlierf (Viola), Manuel Laufer (Klavier)
Live-Stream XI „Récréation: Yun + Französische Barockmusik“: Werke von Jean-Marie Leclair & Isang Yun. Chien-Chun Hung (Flöte), Klaus Schöpp (Flöte), Tung-Han Hu (Cembalo), Adele Bitter (Violoncello). – Yun-Haus Berlin, Sonntag, 19. März 2023, 17 Uhr
Live-Stream X „Insistierend vs. fließend“: Daniel Seroussi (Klavier) mit Werken von Eres Holz, Henri Dutilleux, Isang Yun und Franz Schubert (Sonate f-Moll in vier Sätzen, 1818). – Yun-Haus Berlin, Sonntag, 25. September 2022, 16 Uhr
Live-Stream IX “East Asia in the West”: Yezu Woo (violin) & Tomoki Park (piano) with works by Dai Fujikura, Eun-Hwa Cho, Toshio Hosokawa, Unsuk Chin, and Isang Yun (“Gasa”). – Sonntag, 12. Juni 2022, 17 Uhr
Live-Stream VIII “Zerbrochene und gedehnte Zeit”: Randolf Stöck (Klavier). – Werke von Samir Odeh- Tamini, Anton Webern, Isang Yun, Franz Schubert (Sonate G-Dur op. 78). – Sonntag, 29. Mai 2022, 17 Uhr
Live-Stream VII “Isang Yun und die Viola”: Duo für Viola und Klavier (1976) – “Contemplation“ für zwei Violen (1988). Mit Hwayoon Lee und Hartmut Rohde (Viola), Daniel Seroussi (Klavier), Walter-Wolfgang Sparrer (Moderation). – Sonntag, 16. Januar 2022
Live-Stream VI “Henrik Wiese – Mischa Meyer”: Johann Sebastian Bach: Suite II d-Moll, BWV 1008. Isang Yun: “Chinesische Bilder” für Flöte solo (1993); “Ost-West-Miniaturen” für Flöte und Violoncello (1994) mit Henrik Wiese (Flöte), Mischa Meyer (Violoncello). Konzert vom 5. Dezember 2021.
Live-Stream I: „Zum Frühlingsanfang“: Márton Végh (Flöte) und Daniel Seroussi (Klavier) spielen Werke von Mozart (Sonate C-Dur KV 14), Isang Yun (für Flöte: Der Affenspieler, Der Eremit am Wasser + Fünf Stücke für Klavier) und Beethoven (Serenade op. 41). Konzert vom 21. März 2021.
Dauer der Veranstaltungen im Yun-Haus Berlin: ca. eine Stunde. Aufgrund der aktuellen Situation sind nur Studiogäste zugelassen. Allgemein gilt: Eintritt frei, Spenden erwünscht. Voranmeldung per E-Mail:
Walter-Wolfgang Sparrer „Isang Yun. Leben und Werk im Bild“ (dt., korean., engl.)
Isang Yun. Leben und Werk im Bild 윤이상. 사진으로보는인생과예술 Isang Yun: His Life and Work in Pictures
Hardcover, 304 Seiten, dreisprachig (deutsch, koreanisch, englisch), 24 x 32 cm, 48 Euro Erstveröffentlichung: März 2020 Verlag: wolke, Wickerer Weg 19, 65719 Hofheim am Taunus, ISBN 978-3-95593-117-9 (Buchhandel) ISMN 979-0-2025-8103-2 (Musikalienhandel)
Die erste Bild-Monografie über den koreanisch-deutschen Komponisten Isang Yun, der 1917 im Süden Koreas geboren wurde und 1995 in Berlin gestorben ist. Erst in Deutschland fand er unter dem Einfluss der damaligen Avantgarde um 1960 zu seiner eigenen, individuellen Musiksprache. Wenig später wurde Yun in das Spannungsfeld hineingezogen zwischen politischer Parteinahme aus humanitären, gesellschaftlichen Motiven und ideologischer Verhetzung, zwischen Haft, Folter und Wiedergutmachung. In der kompositorischen Arbeit fand er einen Zufluchtsort. Seine Musik geht aus vom Primat des Melodischen und des lang gezogenen Tons, den er in der traditionellen Musik seiner Heimat vorgefunden hatte und den er heterophon zu vervielfältigen und zu verräumlichen verstand. Entstanden sind Werke von ungewöhnlicher Intensität und klangfarblichem Reichtum.
This book is the first pictorial monograph about the Korean-German composer Isang Yun, who was born in southern Korea in 1917 and died in Berlin in 1995. It was first in Germany, with influence from what around 1960 was then the avant-garde that he developed an individual musical language of his own. A little later Yun was drawn into the field of tension between political advocacy motivated by humanitarian, societal concerns and responding to ideological incitement, between imprisonment, torture, and reparation. It was in his compositional work that he found a place of refuge. His music proceeds from the primacy of melody and the sustained tone, which he found preformed in the traditional music of his native Korea and then succeeded in developing heterophonically and spatially. The resultant works were characterized by unusual intensity and rich tone colors.
Matt Haimovitz, der am 10. Dezember ins Yun-Haus kommt, hat auch Yuns Cellokonzert gespielt: „Isang Yun has greatly impacted my life. I consider his brilliant cello concerto as the most significant work in the pantheon of compositions over the past 100 years.“ (Matt Haimovitz, 2018). CD: Matt Haimovitz spielt das Cellokonzert von Isang Yun (mit dem Bruckner Orchester Linz und Dennis Russell Davies).
Spätwerk
Das Seoul Philharmonic Orchestra unter Leitung von Osmo Vänskä hat drei späte Werke für CD produziert, darunter zwei Erstveröffentlichungen: das Orchesterstück Silla und Yuns Violinkonzert III, beide aus dem Jahr 1992. Solistin des Violinkonzerts ist Sueye Park. Ergänzt werden diese Katalog-Neuheiten durch Yuns Kammersinfonie I (1987). Yuns bisweilen appellativer Spätstil zwingt (wie alle Werke Yuns aufgrund ihrer Ereignisdichte) zum intensiven Mitverfolgen und ist nicht unumstritten.
Neuaufnahme des Cellokonzerts
Luigi Piovano (Violoncello) und Aldo Orvieto (Klavier) – Musikern aus Rom und Venedig – verdanken wir eine klanglich opulente CD, die Anfang 2022 bei dem Wiener Label Kairos erschienen ist. Die Neuaufnahme des Cellokonzerts entstand 2018 in Tokyo mit dem Japan Philharmonic Orchestra unter Leitung von Tatsuya Shimono. Eine besondere künstlerische Ausstrahlung zeigen auch Espace I (1992) und Nore (1964) für Violoncello und Klavier, Interludium A (1982) sowie die Fünf Stücke für Klavier (1958).
Orgelwerke von Pagh-Paan und Yun
An der Orgel der Kunst-Station Sankt Peter in Köln hat Dominik Sustek eine ungemein farbig registrierte CD mit Werken von Younghi Pagh-Paan und Isang Yun aufgenommen. Nach Jahren die erste Neueinspielung der für Gerd Zacher komponierten Tuyaux sonores (1967) und des Fragments (1975), das ebenfalls für Zacher entstand, aber vor allem als Dank an Pastor Martin Hoberg und die Gemeinde Hamburg-Wellingsbüttel, deren Kinder sich mit Zeichnungen und Briefen für die Befreiung Isang Yuns eingesetzt hatten. Zu beziehen über den Are-Verlag Köln, info[et]are-verlag.de.
Isang Yun und das Cello
Sämtliche Werke für Violoncello und Klavier (Adele Bitter, Holger Groschopp) – Yun spricht (Salzburg 1993, mit Luise Rinser, 1976) – Cybele (4 SACD in bestem Klang)
Fascinated by a Single Tone: Yun – Scelsi – Flötenmusik